Pressemitteilung
Der Kreisjägervereinigung Calw e.V.
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Veranstaltung: Auerwild-Hegering Versammlung 2022
am 16.11.2022 im Gasthaus Auerhahn in Bad Wildbad
Politischer Wille von Nöten, um das Auerwild vom Aussterben zu retten!
Nach zweijähriger Pause freuten sich Kreisjägermeisterin Elke Marko und Auerwild-Hegeringleiter Michael Gues im Rahmen der Auerwild-Hegering Versammlung bei vollem Saal den anwesenden Auerhuhninteressierten Aktuelles aus Politik und Wissenschaft zu präsentieren.
Als Schirmherr für Biotoppflegemaßnahmen im Kommunalwald richtete Klaus Mack, MdB seinen Dank an die vielen Mitstreiter, die in der Vergangenheit sich für den Erhalt dieser besonders geschützten Tierart eingesetzt haben. Er gab den Anwesenden Vertretern aus Politik mit Herrn Thomas Blenke MdL, Herrn Bürgermeister Marco Gauger, den Naturschutzverbänden mit Frau Renate Fischer (Nabu Calw) und Herrn Patrick Maier (BUND Nordschwarzwald) sowie der Jägerschaft mit, es sei wichtig nun an einem Strang zu ziehen, ob im Kommunalwald oder Staatswald, um den besonderen Lebensraum auch lebenswert zu halten. Gleichzeitig müsse öffentliches Bewusstsein für die Bedürfnisse des Auerwildes geschaffen werden. Es freut ihn zu wissen, dass dieses heimliche Tier noch vor der eigenen Haustüre heimisch ist und „wir hoffen, dass wir in 30 Jahren nicht nur noch davon erzählen können, dass es diesen Vogel einmal gab, sondern ihn immer noch in unseren Wäldern erleben können“, so Klaus Mack.
Matthias Mohaupt vom Verein Auerhuhn im Schwarzwald e.V. stellte aktuelle Zahlen des Balzplatzmonitorings vor und gab Einblicke in das Lebensraummanagement und die Möglichkeiten der finanziellen Förderung. Es setzte sich leider der Trend der letzten Jahre fort und es wurden 2022 mit 97 Stück nochmals weniger balzende Hähne im Schwarzwald gezählt als im Vorjahr (114 Stück). Es ist wichtig, dass diese Zählungen durch Zufallsmonitoring unterstützt wird und jeder, der Spuren, Losung, Federn findet oder gar eine Sichtung erlebt, dies über den Wildtierbeauftragten des Landkreises oder den Auerwildhegering meldet. Er untermauerte die Wichtigkeit von Lebensraummanagement. Mit derzeit 10% Freiflächen und 20% lichten Strukturen ist der Schwarzwald derzeit ausgestattet. „Die Lebensraumstrukturen sind signifikant relevant für das Überleben des Auerhuhns“. Es werden hierzu Projekte für Waldbesitzer gefördert. Als Beispiel nannte er die Biotoppflege der Stadt Bad Wildbad an mehreren Waldorten.
Herr Klaus Lachenmaier vom Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. stellte die zweite wichtige Säule der Schutzmaßnahmen vor, die das Lebensraummanagement noch zusätzlich unterstützt. Hierzu zählt das Prädatorenmanagement, denn bei den geringen Zahlen an Auerhühnern ist jedes einzelne Huhn, das gefressen wird, ein herber Verlust. Wirksam sei die Bejagung des Fuchses zur Wanderzeit, wenn die Reviere besetzt werden. Hier kann speziell in Auerhuhn relevanten Gebieten gezielt eingegriffen werden, doch genau auf diesen Zeitraum fiel mit dem neuen Jagd und Wildtiermanagement Gesetz eine Verkürzung der Jagdzeit. Diese sollte zum Schutz des Auerhuhns in dessen Lebensraum zurück genommen werden. Kreisjägermeisterin Marko forderte, nur eine Allianz fürs Auerwild und ein entschlossenes Handeln seitens der Politik kann jetzt noch den Abwärtstrend stoppen!