Etwas später als gewohnt fand die Frühjahresveranstaltung des Auerwildhegeringes Calw statt, da der Referent des Abends, Lars Thielemann, im Mai noch in Schweden weilte, um für das Auswilderungsprojekt in der Lausitzer Heide wildlebende Auerhühner zu fangen.
Eine weite Reise unternahm er, um den zahlreich erschienen Jägern, Förstern, Naturschützern und ornithologisch Interessierten „sein“ Projekt vorzustellen. Das Thema war sehr spannend, da doch die Bestandeszahlen im Landkreis Calw derzeit nicht sehr rosig aussehen und die Erfahrungen des Auswilderungsprojektes auch für den Nordostschwarzwald irgendwann noch interessant werden können.
Herr Thielemann berichtete über den Werdegang der Auswilderung, die nach langjährigen Aufnahmen und Untersuchungen der vermutlichen Rückgangsursachen und potentiellen zukünftigen Biotope und nach etlichen zu bewältigenden Hürden im Aussetzen der ersten „wilden“ Raufußhühner mündete.
Einige Auswilderungsfrühjahre sind nun ins Land gegangen und die Erfahrungen zeigen, dass zwar mit einem Ausfall, wie ja auch bei autochthonen Tieren, zu rechnen ist, aber immerhin ein Drittel der Tiere einen ziemlich langen Zeitraum überlebt und sich auch schon erfolgreich reproduziert. Allerdings sind vielleicht die klimatischen Verhältnisse zur Kükenaufzucht in der Lausitz bei 500mm Niederschlag etwas günstiger als die derzeit nasskalten Frühjahre auf der Enz-Nagoldplatte. Die Kieferbestände in der Lausitz, die aus der Zeit der russischen Reparationshiebe stammen, wachsen nun in ein günstiges Stadium, während die Kiefer bei uns immer mehr zu Gunsten von Nadelschattbaumarten (Fi, Ta, Dgl) zurückgedrängt wird. Durch die dort vorhandene Wolfspopulation sind dort zumindest die Prädatoren nicht so das Thema, wie im fuchsreichen Kreis Calw.
Es bleibt für das Auerhuhn Projekt Lausitzer Heidelandschaft sehr zu hoffen, dass sich der Bestand des seit Beginn des 21. Jh. vollends erloschenen Auerwildbestandes wieder etabliert-das Engagement und Herzblut, welches darin steckt, ist bewundernswert. Klaus Roth stellte die aktuellen Zahlen aus dem Landkreis Freudenstadt vor, die gleichbleibend zum letzten Jahr waren. Scheinbar ist der aktuelle Bestand im Nationalpark Nordschwarzwald eher steigend-aller Unkenrufe zum Trotz. Die Hochlagen haben natürlich von je her die besseren natürlichen Habitate für unsere Raufußhühner. Abschließend berichtete Klaus Lachenmaier vom Landesjagdverband anstelle der Auerwildhegeberater Belsch und Geiger, die beide terminlich verhindert waren, aus den aktuellen Fuchsprojekten und über die Novellierungen des neuen Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes, soweit es die Raufußhühner betraf.
Am 30.10.2015 übergibt Klaus Roth seinen Vorsitz des Auerwildhegeringes FDS an Karl-Eugen Schroth.
An diesem Termin findet im Oberwiesenhof in Besenfeld eine Festveranstaltung statt, zu dem Herr Prof.Dr.Berthold, ehemaliger Leiter der Vogelwarte Radolfzell einen Vortrag halten wird". Prof.Dr.Berthold war von 1991 bis 2005 Leiter der Vogelwarte Radolfzell.
Die Mitglieder des Auerwildhegeringes Calw sowie alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Diese Veranstaltung steht dann anstelle einer weiteren Veranstaltung des Auerwildhegeringes Calw.
Weitere Informationen folgen später.