Seminar mit dem anerkannten Nachsucheführer Peter Niethammer

Vier intensive und informative Tage in Rotfelden.

Erstellt am

„Ich mache das dem Wild zuliebe.“ - das hörte man in den vier Tagen des Seminars zum Thema Nachsuche von Peter Niethammer, auf die öfter aufkommende Frage, woher er die unermüdliche Motivation für seine Arbeit schöpft. Das spürten die 20 Teilnehmer mit 14 Hunden in jeder Minute der top organisierten Veranstaltung, die vom 05.10. bis 08.10.2023 in Rotfelden stattfand.

Nach der Begrüßung und dem Klären organisatorischer Themen startete am Donnerstag der theoretische Teil, der Einweisung in die Schweißarbeit. Gespickt mit zahlreichen Erlebnissen und Bildern aus dem Alltag der Nachsuchengespanne kamen auch mahnende Worte.

Im ersten Revierteil zeigte eine BGS-Hündin, ergänzt mit Erklärungen von Peter, ihre Fähigkeiten und arbeitete eine Fährte aus. Anschließend durften die anderen Hunde ran und arbeiteten teilweise das erste Mal eine Schleppe aus, was den Beginn bemerkenswerter Entwicklungen in den nächsten Tagen einleitete.

Verweiserstraße, Schleppen, Übernachtfährten und die Pendelsau wurden nun täglich geübt. Dabei wurden die Teilnehmer ausgiebig von Peter, sowie seinem Jagdfreund, Hunderichter Helmut Psyk vom Verein Dachsbracke, analysiert und bekamen wertvolle Tipps. Trotz der Wartezeiten, bis alle Hundeführer ihre Fährte abgearbeitet haben, war es stets kurzweilig. Entweder beobachtete man die anderen Hunde oder man pflegte den jagdlichen Austausch.

Wer hat schon einmal live die unterschiedlichen Wirkungen von blei- und bleifreier Munition, sowie Lang- und Kurzwaffe an einem Wildkörper erlebt? Mit einem Zusammenschnitt gemachter Videos in slow-motion nehmen diese Erfahrung sicherlich einige in ihren jagdlichen Alltag mit.

Highlight war das Anschuss-Seminar. Hier wurden zwölf verschiedene Situationen eines Anschusses mit dazugehöriger Geschichte vorgegeben. Die Teilnehmer, aufgeteilt in kleinen Gruppen, mussten den Anschuss anhand von Knochensplittern, Schweiß oder Teile des großen und kleinen Gescheides beurteilen. Was hat man gefunden, welche Schlussfolgerung zieht man und trifft daraus die Entscheidung als Hundeführer? Ist mein brauchbarer Vierläufer selbst in der Lage nachzusuchen oder sollte besser direkt ein Spezialist gerufen werden? Diese Fragen galt es zu beantworten.

Sonntagmittag war jeder Hundeführer doch etwas angespannt, denn es galt, eine simulierte Schweißprüfung zu arbeiten. Die Aufregung spürten auch die Hunde, woraufhin sich einige von ihnen anfangs etwas beirren ließen, aber am Ende alle zum Stück fanden. Nicht nur einmal hörten die Teilnehmer: „Vertrau dem Hund, er macht das schon!“

Zu guter Letzt hat sich Peter die Mühe gemacht, jedes Hundegespann und ihre Entwicklung der letzten Tage ausführlich zu beschreiben, was die meisten Teilnehmer mit Stolz erfüllte. Auch ein Siegergespann wurde gekürt. Gerrit mit seinem 6 Monate altem BGS Rüde Ivan war unter einhelligem Beifall das beste Gespann. Er freute sich über ein Abfangmesser. Den zweiten Platz belegte Sybille und gewann auch das unter allen Teilnehmern ausgeloste Drückjagdwochenende.

Kreisjägermeisterin Elke Marko und ihr Stellvertreter Michael Neugebauer schauten bei der Pendelsau, der Fährtenarbeit, sowie bei der Zusammenfassung und Siegerehrung vorbei. Abgerundet wurde das Ganze mit einer Präsentation der neuesten Garmin Hundeortungsprodukte.

Ein großer Dank gilt Peter Niethammer, der mit seinem Engagement, seinem Wissen und seiner Motivation dazu beiträgt, dass Hundeführer/-innen mit ihrer Nachsuche im Sinne des Wildes und damit auch waidmännisch gerecht handeln.

Ein herzliches Dankeschön hier auch noch einmal den vielen Helfern, unter anderem Pia und Florian, sowie Peters Frau Erika mit ihren Freundinnen für die vorzügliche Bewirtung der Seminartage.